Wie Du gute und schlechte Qualität von Aloe Vera unterscheidest
Wenn Du Dir die Heilkraft der Aloe Vera zu nutze machen möchtest, solltest Du beim Kauf bzw. auch bei der Verarbeitung Deiner eigenen Aloe einige Punkte beachten. Möglicherweise desillusionieren wir hiermit den ein oder anderen, der daheim eine Aloe auf der Fensterbank stehen hat. Sicher aber auch andere, die kommerziell hergestellte Aloe Vera Produkte konsumieren. Denn die folgenden Punkte sind bei 95% der Anbieter überhaupt nicht nachvollziehbar.
Dieser Leitfaden wird Dir aber dabei helfen, die richtigen Fragen zu stellen, wenn Du Dich bei entsprechenden Anbietern erkundigen möchtest, ob deren Produkte die Kriterien erfüllen.
Also, los geht´s …
1. BIO-Zertifizierung
Heute sollte es selbstverständlich sein, dass so ein Produkt bio-zertifiziert angebaut wird. Leider steht selbst das EU-Bio-Siegel nicht mehr für eine 100%ige Garantie. Daher sind begleitende BIO-Siegel auch so wichtig. Bei einer bekannten Farm auf Mallorca kommen die mallorquinischen Behörden tatsächlich regelmäßig unangemeldet auf die Farm und buddeln für ihre Analyse gleich eine ganze Pflanze aus. Unkraut wird auf der Farm noch fast ganzjährig von Hand gejähtet.
2. Mindestens 5 Jahre alte Pflanzen
Reif für die Ernte wird die Aloe Vera Pflanze erst nach 5 Jahren. Besser gesagt die Blätter der Pflanze müssen 5 Jahre alt sein. Erst dann haben sie den vollen Wirkstoffgehalt entwickelt. Ähnlich wie bei einem Baum, in dessen Stamm man die Ringe zählen und damit das Alter bestimmen kann, entwickelt auch diese Pflanze ihre Blätter von innen nach außen. Hat die Pflanze ein Alter von 5 Jahren erreicht, werden bei der Ernte maximal 5-7 der äußeren Blätter ganz unten am Schaft abgeschnitten und für die Weiterverarbeitung verladen.
3. Über 2.000 Sonnenstunden
Die Aloe Vera ist eine Wüstenpflanze (auch „Wüstenlilie“ genannt) und benötigt mindestens 2.000 Sonnenstunden, um die über 200 wissenschaftlich nachgewiesenen Wirkstoffe zu entfalten. Daher kann sie auch nicht in europäischen Gefilden angebaut werden und ein Prädikat „Made in Germany“ ist in diesem Falle bedeutungslos. Denn eine direkte Verarbeitung vor Ort ist unabdingbar (sh. nächster Punkt 4). Davon mal abgesehen, geht so eine Pflanze bei unter 5 Grad Celsius auch kaputt.
4. Sofortiges Verarbeiten vor Ort
Ein abgeschnittenes Blatt verliert in den ersten 24 Stunden bis zu 35% seiner Wirkstoffe. Daher ist es immens wichtig, dass das Blattmark sofort nach der Ernte verarbeitet wird. Die Produktionsstätte befindet sich idealierweise direkt neben der Aloe Plantage, damit keine langen Transportwege entstehen. Manch anderer Hersteller transportiert die Blätter erst von z. B. Südamerika nach Europa, um sie dort zu verarbeiten. Da hat der Wirkstoffgehalt dann aber schon deutlich drunter gelitten, was sich dann auch meist im Aloverose-Gehalt widerspiegelt. Oder sie verarbeiten das Gel zum Saft und konservieren entsprechend. Diese Produkte werden dann teils hier weiterverarbeitet und als „Made in Germany“ verkauft.
5. Aloverose-Gehalt
Der bedeutenste und belegbarste Faktor für eine gute Qualität von Aloe Vera Produkten, ist der sogenannte Aloverose-Gehalt. Das Polysaccharid (Mehrfachzucker) Aloverose ist der wichtigste Bestandteil des Blattgels. Die Höhe seiner Konzentration spiegelt auch die höhe des Wirkstoffgehaltes wider.
Ein gutes Produkt wird auf Basis des Aloe Vera Saftes mit einem Aloverose-Gehalt ab 1.200 mg/l hergestellt. Spitzensäfte mit über 1.600 mg / l gibt es auch, sind aber sehr selten zu finden. Fragt auf jeden Fall nach einem aktuellen Zertifikat! Es ist für uns jedoch immer wieder erstaunlich, dass die meistern Vertreiber von Aloe Vera nicht mal wissen, was „Aloverose“ überhaupt ist.
Differierendes Klima macht sie stark
Man fand heraus, dass wechselhaftes Klima, also große Temperaturunterschiede zwischen Sommer und Winter für den erhöhten Wirkstoffgehalt in den Aloe Pflanzen verantwortlich ist. Im Winter recht frisch bis hin zu leichtem Frost und im Sommer dagegen viele Wochen an die 40 Grad Celsius bei brütender Hitze. Dieses Wechselspiel der Temperaturen fordert die Pflanze heraus, aber härtet sie auch ab. Sie spart für „schlechte Zeiten“ und baut jede Menge Wirkstoffe für sich auf, die sich dann in den Produkten von Aloe Vera de Mallorca widerspiegeln.
6. Nur pures Gel – Kein Pulver-Wasser-Gemisch
Ein Verfahren in der Produktion von Aloe Vera ist das Sprühtrocknungsverfahren, bei dem ein heißer Luftstrahl (bis zu 250 Grad Celsius) dem Aloe Vera Blattmark das Wasser entzogen wird. Übrig bleibt ein Pulver, das so auch als Nahrungsergänzung verkauft wird. Zusätzlich wird es aber auch mit Wasser gemischt und dann als 100% Aloe Vera Saft verkauft.
Hier sind so gut wie keine Wirkstoffe mehr drin und man kauft eigentlich nur teures Leitungswasser. In unseren Produkten ist das reine Gel bzw. der reine Saft verarbeitet, was den hohen Wirkstoffgehalt sicherstellt. Wir sind keine Wissenschaftlicher und können es auch nicht belegen, aber wir vermuten, dass hier so gut wie keine Wirkstoffe mehr drin sind aufgrund der hohen Temperaturen. Eigentlich kauft man nur teures Leitungswasser. Dieses Pulver wird auch als „Extrakt“ verkauft und Pflegekosmetik beigemischt. Verkauft wird es dann als „Aloe Vera Tagescreme“ oder „Aloe Vera Lippenbalsam“. Aber hinten im Kleingedruckten findet man bei den Inhaltsstoffen dann irgendwo an 6.-8. Stelle Aloe Vera Extrakt. Völlig legal. Für uns aber Augenwischerei.
7. Bewässerung
Aus internen Kreisen wissen wir, dass vielerorts auf der Welt großzügig bewässert wird, durch diese Bewässerungsschläuche, die man zwischen den Pflanzen findet. Das hat zur Folge, dass die Pflanzen schnell wachsen, weil sie sich mit Wasser vollsaugen, aber einen geringen Wirkstoffanteil im Blattmark aufweisen. Die Aloe Vera ist aber eine Wüstenpflanze und kommt grundsätzlich mit sehr wenig Wasser aus. Grundsätzlich sollte nur sehr wenig bewässert werden, nämlich dann, wenn es wirklich arg heiß ist und bevor die Pflanze dann vom Blattgel zehrt, das für die Produkte gedacht ist.
8. Aloinfrei & handfiletiert
Aloin ist der gelbliche Pflanzensaft unter der Schale des Aloe Blattes und dient der Pflanze als Schutz vor Schädlingen. Er wirkt beim Menschen stark abführend und kann sogar Schwangerschaften beenden. Daher hat der Gesetzgeber Ende der 90er Jahre verfügt, dass frei zugängliche Produkte aloinfrei sein müssen.
Darum wird das Blatt auf unserer Farm handfiletiert, so dass kaum noch Rückstände vom Aloin haften bleiben. Man könnte auch das ganze Blatt pressen, was in mancher Literatur angepriesen wird, und das Aloin im Anschluss wieder rausfiltern, aber den bitteren Geschmack des Aloins kriegt man dann aus dem Saft nicht mehr heraus.
[…] vor der Verarbeitung hatten. Wir legen großen Wert auf schnelle Verarbeitung und einem hohen Aloverose-Gehalt, der die Qualität des Endprodukts bestimmt. Beschäftigen wir uns in diesem Beitrag mit Aloe Vera […]